Bild "Cläre Bernert.jpg"
von Prof. Fritz Schieri
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Frau Cläre Bernert, Ehefrau des Gründers der Werkgemeinschaft Günther Bernert, wurde am 22. Mal 2001 von ihrem Leiden erlöst und am 28. d. M. an Düsseldorf zu Grabe getragen.

Geboren am 12.11.1913 in Leubus bei Breslau / Schlesien heiratete sie 1941 den Diözesan-Jugendführer Günther Bernert. Sie schenkte Ihm drei Töchter. Nach mehrfacher Evakuierung während des Krieges und nach dem Verlust Ihrer Heimat traf sich die Familie 1946 in Altenberg bei Köln wieder, wo Prälat Ludwig Wolker die Zentralstelle des Bundes der deutschen katholischen Jugend neu errichtet hatte und wohin Günther Bernert nach seiner Entlassung aus texanischer Kriegsgefangenschaft gekommen war. Er übernahm dann im Auftrag von Prälat Wolker die Leitung des Kulturamts des BdkJ. Aus dieser Position heraus begründete er 1947 die "Werkgemeinschaft Lied und Musik" als Sammlungsbewegung aller Kräfte, die im Jugendbereich musikalisch und tänzerisch tätig waren. Als die Werkgemeinschaft in einen Verein umgewandelt wurde, wurde er Ihr erster Vorsitzender und steuerte sie mit sicherer Hand durch vielfach schwierige Jahre und Jahrzehnte.

Die Familie aber wohnte zunächst viele Jahre in der Nähe des Altenberger Doms in einer Baracke, bis sich mit dem Umzug der Zentralstelle ins Jugendhaus nach Düsseldorf 1954 endlich bessere Möglichkeiten ergaben. In all den schweren Jahren stand Frau Bernert ihrem Mann zur Seite nicht nur in der Sorge für die wachsende Familie, sondern auch durch Mitwirkung in der Organisation und bei Kursen der Werkgemeinschaft.

So fügte es sich wie selbstverständlich, dass sie nach dem überraschenden Tod Günther Bernerts 1972 die Geschäftsführung der Werkgemeinschaft übernahm. Bis 1980 war sie hier mit großem Engagement tätig, eine unentbehrliche Hilfe für die Vorsitzenden Fritz Schieri und Martin Kemper. Tatkräftig wurde sie dabei unterstützt durch andere Vorstandsmitglieder, insbesondere durch Dr. Johannes Aengenvoort (verstorben 1979), und es gelang ihr, das Werk ihres Mannes fortzusetzen und weiter auszubauen. Fast täglich war sie im Büro und widmete sich mit großer Hingabe der Sorge um die zahlreichen Veranstaltungen sowie um Vorstand und Führungskreis. Bei vielen Werkwochen, besonders in Altenberg und in der Wies, war sie anwesend und regelte die anfallenden organisatorischen Aufgaben.

Cläre Bernert zog sich dann 1980 aus dieser Arbeit zurück. Bei der Jahrestagung 1981 in Altenberg würdigte der Vorsitzende, Prof. M. Kemper, in einer dankerfüllten Ansprache ihre Verdienste und verabschiedete sie mit herzlichen Worten. Aber auch weiter blieb sie der Werkgemeinschaft verbunden, nahm an Sitzungen des Führungskreises teil und war auch Mitarbeiterin bei Veranstaltungen. Immer wieder mahnte sie an, dass man sich ganz besonders um die Jugend bemühen müsse, denn "die jungen Leute garantieren die Zukunft der Werkgemeinschaft Musik".

Ihre Aktivität fand einen neuen Schwerpunkt in der Leitung von Senioren-Tanzkreisen, die sie mit Professionalität und Begeisterung bis in ihr hohes Alter durchführte. Ein neuer Menschenkreis ist ihr bis heute zu Dank verpflichtet.