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Mit dem vorliegenden Doppelheft hat unser Führungskreis-Mitglied Ursula Henke - seit Juni dieses Jahres verheiratet und damit nun Frau Ursula Bongard - dankenswerterweise die Schriftleitung der "informationen" übernommen. Damit beendete sie die schwierige Zeit der Vakanz in diesem unentbehrlichen Ehrenamt, das in der Zwischenzeit allerdings, zum Ausgleich dieses personellen Engpasses, vorübergehend von Dr. Heinz Bremer - über sein Amt als Vorsitzender der Werkgemeinschaft hinaus - auch noch tatkräftig mit übernommen wurde. Auch ihm gebührt dafür der besondere Dank der Werkgemeinschaft.

Ausgangspunkt des vorliegenden Heftes ist ein Rückblick auf die Jahrestagung 1998, die unter dem Thema stand: "Schubert - Mendelssohn - Brahms-Gedenkjahr 1997 - eine Nachlese". Die organisatorische Leitung dieser Tagung hatte Dr. Heinz Bremer, die fachliche Leitung Prof. Dr. Wilhelm Schepping.

Sein zum Anfang der Jahrestagung erläutertes Tagungskonzept war bestimmt von dem Ziel, eine möglichst enge Verzahnung zwischen den für die Tagung vorgesehenen drei musikwissenschaftlichen Fachreferaten über diese drei bedeutenden Romantiker einerseits und den mit den ca. 80 Tagungsteilnehmern einzustudierenden und aufzuführenden Werken dieser Komponisten herzustellen. Die Vorträge sollten das Wissen der TagungsteilnehmerInnen über Persönlichkeit und Werk dieser Großen auf der Basis neuester Forschungsergebnisse vertiefen und ggf. korrigieren. Darüber hinaus sollte das Schaffen selbst in seiner Formung und stilistischen Prägung, in seiner Wort-Ton-Beziehung und seinem biographischen Kontext transparent gemacht werden.

Dementsprechend waren die Fachreferenten dafür gewonnen worden, außer ihrem Grundsatzreferat auch - zusammen mit den Teilnehmern sowie im sehr fruchtbaren Dialog mit dem Chorreferenten der Tagung, Herrn Prof. Volker Hempfling - am Tag ihres Referats ganz konkret in einer dementsprechend als „ Gesprächprobe" angelegten Begegnung Verständnishilfen und Hintergrundwissen zur Komposition - u. a. Schuberts Es-dur-Messe, Mendelssohns Gloria Es-dur und Brahms Missa canonica - zu vermitteln: eine Zusammenarbeit, die da, wo sie glückte, für das Werkverständnis und damit auch für die Einstudierung und Aufführung dieser Kompositionen in der Tat besonders ergiebig und hilfreich war.

Auch die Intention der Tagungskonzeption, den Tanz der Epoche als das zumal für Schuberts und Brahms' Schaffen so prägende Element körperlich-sinnlich erfahrbar zu machen, wurde durch die Berliner Tanzspezialistin Jutta Voß und ihren pianistischen Assistenten Harald Schmit, Neuss, zur bereichernden Erfahrung dieser Jahrestagung.

Gleiches gilt für die Beiträge der drei anderen Referenten der Jahrestagung: StDir. Wolfgang Erpenbeck gelang es in der Einstudierung der großbesetzten Orchesterparts der geistlichen Chorwerke wie auch in der Probenarbeit und der Aufführung der Polonaise B-dur und des Konzertstücks D-dur für Violine und Orchester von Franz Schubert sowie der Orchester-Serenade D-dur op. 11 von Johannes Brahms ebenso wie Prof. Dr. Wolfgang Bretschneider in seinem kommentierten Orgelkonzert im Altenberger Dom mit Werken von Brahms und Mendelssohn, den Tagungsteilnehmern neue Zugänge zum kompositorischen Werk der drei großen Romantiker zu erschließen. Und auch Prof. Dr. Theodor Seidl leistete dazu aus theologischer und priesterlicher Sicht seinen besonderen Beitrag.

Nachfolgend veröffentlichen wir zwei der drei Fachreferate der Tagung, worin sich solche weitergehenden Ergebnisse natürlich nicht widerspiegeln konnten, im Wortlaut. Wir bedauern, daß es Prof. Dr. Feil nicht möglich war, uns den Text seines sehr aufschlußreichen Schubert-Referats zur Verfügung zu stellen und er sich stattdessen auf konkretisierende Hinweise zu entsprechenden Ausführungen in zwei seiner wichtigsten Schubert-Veröffentlichungen beschränkte. Umso mehr danken wir den beiden anderen Referenten für die Bereitschaft, uns den Abdruck ihrer Vorträge zu ermöglichen: Herrn Prof. Dr. Goebels und Herrn Prof. Dr. Kross.

Die übrigen Beiträge dieses Heftes sind - als Rubriken auch zukünftig analog markiert - "Persönliche Erfahrungen bei verschiedenen Musikwochen": durchaus subjektive, von der Redaktion nicht "zensierte" Darstellungen aus der Feder von Teilnehmern; ferner "Persönlichkeiten der Werkgemeinschaft" - eine Rubrik, die Nachrufe und Würdigungen, aber dem nächst z. B. auch Porträts neuer Funktionsträger verbinden soll und schließlich - ebenfalls auf Weiterführung ausgerichtet und, wie hier, in der Regel von einem Mitglied der Werkgemeinschaft formuliert (wir rufen zur Mitarbeit auf!) - "Geistliche Gedanken".

Wilhelm Schepping